Sonntag, 26. April 2015

"Gute Einfälle sind Geschenke des Glücks"

... behauptete zumindest einst der deutsche Dichter Gotthold Ephraim Lessing.
Das ist allerdings nur die halbe Wahrheit. Glaubt man einer neuen Studie, lässt sich Kreativität gezielt fördern – durch die richtige Farbe.


Farben begleiten uns von morgens bis abends, doch selten denken wir bewusst über deren Wirkung nach – anders als zahlreiche Wissenschaftler.

Stephanie Lichtenfeld von der Ludwig-Maximilians-Universität München testete in vier verschiedenen Experimenten die Kreativität ihrer Testpersonen. Das erste Experiment fand über das Internet statt. 69 Personen saßen vor ihrem Computer und sahen auf dem Bildschirm zunächst eine Zahl in einem Rechteck – mal war dieses Rechteck grün, mal weiß. Nun ging es an die Aufgabe. Die Probanden sollten möglichst viele originelle Ideen auflisten, was sie mit einer Blechdose so alles anfangen könnten. Zwei unabhängige Personen bewerteten die Ideen hinterher auf ihren Einfallsreichtum. Und siehe da: Die grüne Gruppe hatte wesentlich originellere Ideen als die weiße.
























In weiteren Versuchen versammelte Lichtenfeld neue Probanden im Labor und ließ dabei noch andere Farben gegen Grün antreten. Doch egal ob sie grau, blau oder rot nahm – jedes Mal zeigte sich die Gruppe kreativer, die zuvor mit einem Grünton konfrontiert wurde. Offenbar versetzt Grün die Menschen am ehesten in einen geistigen Zustand, der beim Schöpfen neuer Ideen hilfreich ist.

Lichtenfeld erklärt sich das Resultat mit den Assoziationen, die das Wort auslöst. Bereits im alten Ägypten sei Grün ein Symbol für Fruchtbarkeit gewesen, für Leben, Hoffnung und Auferstehung. Außerdem schwingt beim Wort Grün immer auch der Duft von Natur und Freiheit mit, wenn wir “ins Grüne” fahren, auf der “grünen Wiese” liegen. Und diese Gedanken erweitern offenbar den sprichwörtlichen Horizont.

Der Artikel wurde in gekürzter Version von Daniel Rettig (alltagsforschung.de) übernommen. Quelle:
 Stephanie Lichtenfeld, Andrew J. Elliot, Markus A. Maier und Reinhard Pekrun (2012). Fertile Green: Green Facilitates Creative Performance. Personality and Social Psychology Bulletin.

Sonntag, 12. April 2015

Hund oder Katze?

Schon auf den Hund gekommen? Oder doch eher auf die Katze? Ich finde die Typologie um dieses Thema jedenfalls sehr amüsant. Sie hat schon häufig zu angeregten Unterhaltungen geführt. Vielleicht verhält es sich schlicht nach dem Motto:

"Gleich und Gleich gesellt sich gern".











































Schon Hermann Hesse schrieb:

"Manchmal …kommt lautlos durch die Dschungel des Gartens und Weinbergs Löwe gegangen, unser Kater, mein Freund, mein Brüderchen. Zärtlich miaut er, reibt den gesenkten Kopf an mir, blickt flehend und wirft sich mit gelösten Gliedern zu Boden, zeigt Bauch mir und Kehle, die er stets schneeweiß trägt, und fordert zum Spielen heraus mich … Andere Male grüßt er nur kurz im Vorbeischlich, ist gedankenvoll, hat im Walde zu tun und verschwindet mit dem vornehmen Gang, der Siamesin Sohn, unser Löwe." "Mein Freund, mein Brüderchen"

...und er propagierte schon früh: "Eigensinn macht Spaß"!

Was die Wissenschaft erst vor Kurzem über den geradezu magischen Einfluss von Katzen auf den Menschen herausgefunden haben will ist auch nicht ohne: "Forscher der American Heart Association haben vor etwa einem Jahr ergründet, dass New Yorker Devisenhändler, die sich eine Katze hielten, Stress besser bewältigten als ihre Kollegen ohne Miezekatze. Die Blutdruck- und Pulswerte seien klar herzerfrischender gewesen und Infarkte geradezu eine Seltenheit." (Die Zeit)

Wer's genau wissen will, kann sich auch einem Selbsttest unterziehen ;-)
Hier geht's direkt zum Test ->

Ich finde, Katzen sind aus vielen Gründen ganz wunderbare Wegbegleiter!
Zum Abschluss noch ein kleiner, aber feiner Buch-Tipp für alle Katzenliebhaber:
"Heimweh nach dem Ort, an dem ich bin"

Donnerstag, 2. April 2015

Kann Begehren Sünde sein?

Lange schon frage ich mich: Wird man, wenn man reich ist geizig oder wird man reich, weil man geizig ist?






















Das ist fast so ähnlich wie die Frage nach dem Ei und dem Huhn - nur viel hässlicher. Geiz war noch nie geil, egal wie sehr die Medien versuchen uns das einzutrichtern. Im Gegenteil, er zählt nach dem Katechismus der katholischen Kirche sogar zu den sieben Todsünden. "Gut, wer glaubt heut' schon noch an die Sünde?", werden Sie sagen.

"Sünden" entstehen nach der klassischen Theologie aus sieben schlechten Charaktereigenschaften: Hochmut (Eitelkeit, Übermut), Geiz (Habgier), Wolllust (Genusssucht), Zorn (Rachsucht), Völlerei (Maßlosigkeit), Neid (Eifersucht, Missgunst) und Faulheit (Feigheit, Ignoranz, Trägheit des Herzens).

Charaktereigenschaften gibt es auch heute noch, sage ich. Frau Dr. Müller-Kainz geht sogar so weit, dass sie sagt: Gedanken werden zu Worten, Worte werden zu Taten, Taten werden zu Charakter und Charakter bildet unser Schicksal.

Ist das nicht toll? So hat dann letztlich wirklich jeder die Chance, sein Schicksal zu formen...  ;-)